Blind Date

Er nennt sich Mr Right Now – und das Profil auf seiner Datingseite ist äußerst attraktiv. Nichts weist darauf hin, dass der sympathische Mann mit dem gewinnenden Lächeln eine ganz besondere Neigung hat. Und dass er eine tödliche Überraschung bereithält, wenn der romantische Abend beendet ist. Zur gleichen Zeit suchen vier Frauen auf unterschiedliche Weise ihr Glück im Internet: die junge Paige, ihre beste Freundin Chloe, ihre Mutter Joan und ihre Cousine Heather. Sie alle sehnen sich nach einem Neubeginn in ihrem Leben. Und dann hat eine von ihnen ein vielversprechendes Date. Sein Name ist Mr Right Now…

Meinung / Rezension
Die Geschichte startet sehr stark – mit vielen spannenden Informationen, die den Spannungsbogen schnell in die Höhe treiben. Leider hält dieser Spannungsbogen nicht lange an: Nachdem der erste Höhepunkt vorbei ist, flacht die Geschichte merklich ab und konnte sich für mich bis zum Ende kaum mehr erholen.
Natürlich ist es bei solchen Thrillern normal, dass es zwischendurch etwas ruhiger wird – doch hier zog sich der Mittelteil derart in die Länge, dass ich Mühe hatte, dranzubleiben. Erst gegen Schluss wurde es wieder packend und erinnerte an den vielversprechenden Beginn. Alles dazwischen hätte für meinen Geschmack deutlich straffer erzählt werden dürfen.
Trotzdem bleibt festzuhalten: Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen, und die Protagonisten wurden sorgfältig ausgearbeitet. Sie wirkten glaubhaft und lebensnah – auch wenn die Autorin sich für deren Entwicklung meiner Meinung nach zu viel Zeit gelassen hat.

Idee / Umsetzung
Solide Grundidee
Der spannende Auftakt verliert sich leider in einem zähen Mittelteil.

Spannung
Nur punktuell
Start und Ende stark – dazwischen leider zu wenig Spannung.

Lesevergnügen
Durchzogen
Ein Buch, das man gut lesen kann, aber nicht zwingend muss.

Charaktere
Glaubwürdig und detailreich
Die Figuren wirken echt, auch wenn es etwas dauert, bis sie Tiefe zeigen.

Schreibstil
Angenehm flüssig
Joy Fielding versteht ihr Handwerk – stilistisch bleibt nichts zu meckern.

Fazit:
Ein Thriller, der mit starkem Beginn und einem spannenden Ende punktet, dazwischen aber deutlich an Fahrt verliert. Für eingefleischte Fielding-Fans sicher lesenswert – für alle anderen eher Geschmackssache.