
DMV
31. August 2025
Bloody Cruel Wonderland
31. August 2025
Von den Wänden des Hauses rinnt wieder das Blut. Wieso auch nicht, es ist schließlich September.
Als Margaret und ihr Mann Hal das große viktorianische Haus in der Hawthorn Street kaufen, können sie nicht glauben, dass sie endlich ein eigenes Heim besitzen.
Doch dann offenbart sich der Spuk. Jedes Jahr im September tropft Blut von den Wänden und die Geister früherer Bewohner tauchen auf. Sie fürchten sich vor etwas, das im Keller lauert.
Die meisten Menschen würden fliehen. Doch Margaret ist nicht wie die meisten Menschen. Sie bleibt. Es ist ihr Haus.
Nach vier Jahren, als der September wieder bevorsteht, hält es Hal nicht länger aus und flüchtet … Oder verschwindet?
Je länger Margaret versucht, Hal zu finden, desto schlimmer wird der Spuk, denn es gibt einige Geheimnisse, die das Haus bewahren will …
Meinung / Rezension
Die Geschichte wirft uns direkt mitten ins Geschehen – ohne grosse Einführung oder gemächlichen Aufbau. Margaret lebt bereits im September Haus, und der Spuk ist längst Teil ihres Alltags. Diese ungewöhnliche Herangehensweise hat mich überrascht, denn in Gruselromanen ist es sonst üblich, dass sich der Horror langsam entfaltet. Hier aber wird der Spuk nicht entdeckt, sondern geschildert – und das ist mal etwas anderes.
Trotzdem hätte ich mir gewünscht, die gruseligen Elemente etwas aktiver mitzuerleben, anstatt sie einfach präsentiert zu bekommen. Der eigentliche Fokus liegt allerdings weniger auf klassischen Spukmomenten, sondern auf der Frage, was mit Margarets Ehemann Hal geschehen ist. Die Auflösung dieser Geschichte ist spannend, vielschichtig und enthüllt nach und nach einige dunkle Wahrheiten – über das Haus, aber auch über Margaret selbst.
Besonders das Ende konnte mich überzeugen. Ich hatte einige Theorien und lag am Schluss doch falsch. Genau so mag ich das.
Idee / Umsetzung
Unkonventionell und mutig – ein frischer Ansatz für das Haunted-House-Genre.
Spannung
Konstant hoch – nicht durch Schockmomente, sondern durch psychologische Tiefe.
Lesevergnügen
Gross – besonders durch die unzuverlässige Erzählweise und die düstere Atmosphäre.
Charaktere
Margaret ist ungewöhnlich, faszinierend und verstörend – eine starke Hauptfigur.
Schreibstil
Klar, eindringlich und sehr stimmungsvoll – passt perfekt zur Thematik.
Fazit:
Ein origineller, kluger Gruselroman mit Tiefgang, der auch ohne klassische Geisterjagd funktioniert.
- Autor: Carissa Orlando
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 432
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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