
A Ship of Bones and Teeth
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Per Anhalter durch die Galaxis
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In den Wirren des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde der Vater von Beatriz zu Unrecht hingerichtet und ihr Elternhaus zerstört. Als Don Rodolfo Solórzano ihr einen Heiratsantrag macht, hofft Beatriz, dass sie mit ihm wieder Sicherheit und Glück findet. Sie ignoriert die seltsamen Gerüchte über den Tod seiner ersten Frau und zieht zu ihm auf die prächtige Hazienda in San Isidro.
Doch als Rodolfo sie allein in dem abgelegenen Haus zurücklässt, wird Beatriz von unheimlichen Visionen heimgesucht. Sie hört Stimmen und fühlt sich beobachtet.
Ihre Schwägerin Juana verspottet sie und besteht darauf, dass dies Anzeichen dafür sind, dass Beatriz den Verstand verliert. Aber warum weigert sie sich, das Haus in der Nacht zu betreten? Warum zeichnet die Haushälterin seltsame Symbole auf die Türschwelle und verbrennt Weihrauch?
In ihrer Verzweiflung wendet sich Beatriz an Padre Andrés. Er will einen Exorzismus durchführen, um den Geist der ersten Señora Solórzano aus der Hazienda zu verbannen…
Meinung / Rezension
Die Idee hinter Die Hazienda hat mich sofort neugierig gemacht: eine mysteriöse Geschichte mit übernatürlichen Elementen, angesiedelt in einer düsteren Hazienda – das klang vielversprechend. Und tatsächlich schafft Isabel Cañas eine dichte Atmosphäre und versorgt ihre Geschichte mit viel Spannung. Dennoch konnte mich das Buch emotional nicht ganz so stark mitreissen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Gerade das Ende liess mich etwas unzufrieden zurück. Ich hätte mir eine andere Wendung gewünscht. Auch wenn ich recht früh eine Ahnung hatte, wer hinter den Ereignissen steckt, tat das der Spannung kaum Abbruch. Der Nervenkitzel war da, besonders durch die unheimliche Kulisse und das konstante Gefühl der Bedrohung.
Die Charaktere sind glaubwürdig und lebendig beschrieben, aber ich hatte gerade zu Beginn Mühe, Zugang zu ihnen zu finden – selbst Beatriz, Padre Andrés und Paloma blieben mir lange fremd. Erst im weiteren Verlauf des Buches, etwa ab der Mitte, wurde meine Verbindung zu ihnen etwas besser.
Der Schreibstil hingegen hat mir durchgehend sehr gut gefallen: flüssig, stimmungsvoll und mit einem feinen Gespür für Details. Cañas versteht es, Bilder zu zeichnen und ein beklemmendes Setting zum Leben zu erwecken.
Idee / Umsetzung:
sehr gelungen – atmosphärisch, spannend und mit übernatürlichem Flair.
Spannung:
durchgehend hoch, auch wenn der „Twist“ früh erkennbar war.
Lesevergnügen:
gut, mit kleineren emotionalen Distanzen.
Charaktere:
authentisch, aber erst spät zugänglich.
Schreibstil:
stark – flüssig, bildhaft und passend zur Geschichte.
Fazit:
Die Hazienda ist ein spannender, atmosphärisch dichter Roman mit einem tollen Setting und einem überzeugenden Schreibstil. Auch wenn mich nicht alles vollkommen überzeugt hat – besonders das Ende – und ich etwas Mühe hatte, in die Figuren hineinzufinden, bietet die Geschichte viele starke Momente.
- Autor: Isabel Cañas
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 448
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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