
Payback’s a Witch
24. Juni 2025
London, 1945. In den Ruinen der zerbombten Stadt treibt ein brutaler Killer sein Unwesen. Er tötet immer mehr Prostituierte. Der private Ermittler Danny McRae soll eigentlich für eine reiche Klientin nach ihrem verschwundenen Ehemann suchen, doch schon bald stößt er auf rätselhafte Verbindungen zu den Hurenmorden. Danny macht zudem seine eigene Vergangenheit und Erinnerungslücken zu schaffen: Hat er als Soldat in Paris tatsächlich eine junge Widerstandskämpferin getötet? Er zweifelt selbst an seiner Unschuld. Und deshalb verfolgt ihn auch Inspector Wilson: Er glaubt, dass Danny der Serienkiller ist.
Meinung / Rezension
Dieses Buch lag schon eine halbe Ewigkeit auf meinem SuB – und jetzt, wo ich es gelesen habe, frage ich mich ehrlich, warum eigentlich. Denn die Geschichte hat mich von Anfang an überzeugt. Die Idee, einen bekannten englischen Killer in eine andere Zeit zu versetzen, fand ich faszinierend und originell.
Besonders spannend war, dass man als Leser*in lange nicht wusste, wem man wirklich trauen kann. Ich selbst war mir bis zum Schluss nicht sicher, ob Danny McRae tatsächlich derjenige ist, für den er sich hält – oder ob nicht doch noch eine Wendung auf mich wartet. Diese Unsicherheit hat einen grossen Teil der Spannung ausgemacht.
Trotzdem konnte mich das Buch nicht ganz durchgehend fesseln. Es gab einige langatmige Passagen, die den Lesefluss bremsten. Deshalb reicht es für mich nicht ganz zu den vollen fünf Sternen – aber die Geschichte ist auf jeden Fall lesenswert.
Idee / Umsetzung:
Sehr originell, clever gedacht und überzeugend umgesetzt – das Setting und die Grundidee haben mich voll abgeholt.
Spannung:
Oft hoch, mit starken Momenten der Unsicherheit. Einzelne Längen trüben das Bild etwas.
Lesevergnügen:
Grösstenteils sehr hoch – besonders durch die psychologische Komponente.
Charaktere:
Danny McRae ist ein spannender Protagonist, bei dem man nie ganz weiss, woran man ist – das hat super funktioniert.
Schreibstil:
Stilistisch angenehm und zur Zeit passend, aber nicht immer dynamisch genug.
Fazit:
Mord ist nur ein Spiel überzeugt mit einer ungewöhnlichen Idee und einer dichten, psychologisch spannenden Atmosphäre. Wer gerne miträtselt und moralische Grauzonen mag, kommt hier definitiv auf seine Kosten – trotz kleiner Längen zwischendurch.
- Autor: Gordon Ferris
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 352
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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