
Blind Date
18. September 2025
Eine Geschichte geheimer Magie und Schrecken, wie sie nur der dunkle Fantast BROM erzählen kann.
Connecticut, 1666: Die junge Engländerin Abitha erreicht die puritanische Kolonie, um einen Fremden zu heiraten – und schnell zur Witwe zu werden, denn ihr Mann stirbt unter mysteriösen Umständen.
Ganz allein in dieser frommen und patriarchalischen Gesellschaft, kämpft Abitha um ein bisschen Freiheit. Doch als einige Dorfbewohner sterben, macht ein Gerücht die Runde: Hexe.
Da trifft sie auf Slewfoot, einen mächtigen Geist aus der Antike … der versucht, seine eigene Rolle in der Welt zu finden. Heiler oder Zerstörer? Beschützer oder wildes Tier?
Für Abitha, die Ausgestoßene, ist Slewfoot der Einzige, den sie um Hilfe bitten kann. Gemeinsam entfachen sie einen Kampf zwischen Heiden und Puritanern – einen Kampf, der droht, nichts als Asche und Blut zu hinterlassen…
Meinung / Rezension
Eigentlich hatte ich keine grossen Erwartungen an Slewfoot. Ich hatte im Vorfeld viel Unterschiedliches darüber gehört – Lob und Kritik hielten sich die Waage. Umso besser, dass ich es dann im Rahmen eines Buddy Reads gelesen habe, bei dem wir meist ein Kapitel pro Tag geschafft haben – manchmal auch zwei. Und schon nach dem ersten Kapitel war klar: Dieses Buch hat mich fest im Griff.
Die Geschichte entfaltet sich langsam, aber mit einer dichten Atmosphäre, die sofort fesselt. Der Spannungsbogen bleibt durchweg erhalten – es gab kaum eine Stelle, an der ich das Buch wirklich aus der Hand legen wollte. Ich habe ständig mitgerätselt, überlegt, wie es wohl weitergehen würde. Gleichzeitig war ich voller Wut über die Puritaner, habe mit Abitha mitgelitten und mich regelmässig gefragt, ob ich nicht doch ein Kapitel mehr lesen sollte – aber der Buddy Read zwang mich zur Disziplin.
Genau das macht für mich ein richtig gutes Buch aus: Es packt mich emotional, bringt mich zum Nachdenken, lässt mich mitleiden, mitfiebern – und auch mal auf die imaginäre Tischplatte hauen. Einige Charaktere habe ich richtig ins Herz geschlossen, bei der Mehrheit jedoch hätte ich sie am liebsten am Pranger gesehen. Selten hat mich ein Buch mit seiner Mischung aus Wut, Hoffnung, Magie und düsterer Realität so sehr beeindruckt.
Idee / Umsetzung
Raffiniert und atmosphärisch
Ein gelungenes Spiel mit Mythos, Glaube und Widerstandskraft.
Spannung
Konstant hoch
Schon nach dem ersten Kapitel war ich gefesselt – und blieb es bis zum Schluss.
Lesevergnügen
Extrem hoch
Emotional, mitreissend und schwer wegzulegen – genau so muss es sein.
Charaktere
Intensiv & polarisierend
Abitha wächst einem ans Herz – die Puritaner hingegen treiben einen in den Wahnsinn.
Schreibstil
Bildhaft & eindringlich
Brom schafft es, mit Sprache Bilder zu malen – düster, eindrücklich und faszinierend.
Fazit:
Ein düsteres, tiefgründiges und aussergewöhnliches Buch, das weit mehr bietet als eine einfache Hexen- oder Dämonengeschichte. Slewfoot hat mich überrascht, begeistert und mitgerissen – eine klare Leseempfehlung!
- Autor: Brom
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Hardcover
- Seiten: 544
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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