
Das September Haus
31. August 2025
Als ihre Schwester verschwindet, setzt Alice alles daran, sie zu finden – auch wenn das bedeutet, einem weißen Kaninchen hinterher zu jagen und ins Wunderland zu stolpern.
Vom grinsenden Märzhasen bis zur rätselhaften Raupe, die von ihr fordert, den richtigen Weg zu finden, obwohl Alice immer wieder im Kreis läuft, sind dort jedoch alle dem Wahnsinn verfallen.
Der einzige Lichtblick ist der Hutmacher, der Alice nicht nur bei der Suche nach ihrer Schwester hilft, sondern auch Gefühle in ihr weckt, die sie nie zuvor gekannt hat. Aber kann sie ihrem Herzen trauen, wenn zweifellos alle den Hutmacher für den Verrücktesten halten – und ausgerechnet er der Letzte war, mit dem ihre Schwester gesehen wurde?
Meinung / Rezension
Auf dieses Buch hatte ich mich schon lange gefreut – ich liebe düstere, schräge Adaptionen klassischer Geschichten, und Bloody Cruel Wonderland klang genau nach meinem Geschmack. Und auch wenn es ganz anders war, als ich es mir vorgestellt hatte, hat es mich doch begeistert.
Die Charaktere, die man aus Alice im Wunderland kennt, werden hier auf eine ganz eigene, spezielle Weise dargestellt. Diese Interpretationen sind ungewöhnlich, oft verstörend, aber überraschend stimmig – es passt einfach in diese verdrehte Welt. Besonders spannend fand ich, dass die Geschichte mehr Tiefe hat, als es zunächst den Anschein macht. Nach und nach offenbart sich eine zweite Ebene, die alles in ein neues Licht rückt. Wer die Triggerwarnungen vorab liest, wird vermutlich früher erahnen, worauf das Ganze hinausläuft – ich hatte sie nicht gelesen und wurde entsprechend überrascht.
Ein kleiner Wermutstropfen war für mich die Darstellung der Grinsekatze. Sie war mir zu verspielt, verträumt und unschuldig – da hätte ich mir etwas mehr Abgründigkeit gewünscht. Dennoch: ein rundum gelungenes Leseerlebnis mit viel Wahnsinn, Stil und düsterer Atmosphäre.
Idee / Umsetzung
Kreativ, düster und psychologisch tiefgründig – sehr eigen, aber gelungen.
Spannung
Stetig vorhanden – durch die schaurige Welt und das Wissen, dass da noch mehr ist.
Lesevergnügen
Gross – besonders, wenn man schräge, dunkle Märchen liebt.
Charaktere
Eigenwillig, verstörend und gut gezeichnet – mit einer kleinen Ausnahme.
Schreibstil
Stilistisch stark, atmosphärisch und passend zum Wahnsinn der Welt.
Fazit:
Ein dunkles, originelles Abenteuer durch eine kranke Version des Wunderlands – überraschend tiefgründig und definitiv kein Buch für Zwischendurch.
- Autor: Liz Rosen
- Verlag: Lycrow
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 500
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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