
Shadow of Night
10. Juni 2025
Höllentrip durch die Postapokalypse
Der Biker John Slaughter hält nichts von Autoritäten. Als eine Katastrophe die USA in nukleares Brachland verwandelt, genießt er das Gefühl von totaler Anarchie und Freiheit. Doch bald wird den Überlebenden das Leben zur Hölle gemacht, als seltsame Würmer vom Himmel prasseln. Sie fressen sich in das Fleisch der Menschen und verwandeln sie in willenlose Tötungsmaschinen.
Eine bekannte Biologin könnte die Seuche beenden. Um sie zu finden, bricht John in Richtung Mississippi auf. Er ahnt nicht, das er geradewegs durch die Hölle auf Erden fährt: Mutanten, Monster und konkurrierende Rocker lauern ihm auf – und uralte, diabolische Mächte sind zu neuem Leben erwacht…
Meinung / Rezension
Die Grundidee von American Wasteland ist nicht neu – Zombieapokalypse, Überlebenskampf, dystopische Atmosphäre. Trotzdem greife ich gerne zu solchen Büchern, wenn ich in der Stimmung dafür bin. Interessant fand ich, dass hier mal eine andere Erklärung für den Ausbruch gewählt wurde – das hebt das Buch zumindest etwas von anderen des Genres ab.
Was ich mir allerdings wirklich wünschen würde, ist ein Roman, der den Beginn der Apokalypse konsequent zeigt – nicht erst, wenn schon alles zusammengebrochen ist. Auch hier wird zwar erklärt, wie es dazu kam, aber es bleibt rückblickend und oberflächlich. Der Schreibstil war grundsätzlich flüssig zu lesen, allerdings wirkten viele Szenen seltsam emotionslos. Das hat die Spannung spürbar geschwächt, weil mir die Figuren oft gleichgültig blieben. Besonders irritierend fand ich, dass man sich ausgerechnet für die Taten von Slaughter interessiert – mitten in der Apokalypse, während ums Überleben gekämpft wird. Diese Richtung hat für mich nicht so recht zum Setting gepasst.
Und dann war da noch das mystische Ende – leider der Punkt, an dem die restliche Spannung für mich komplett verpufft ist.
Idee / Umsetzung:
Solide Grundidee mit einem kleinen Twist, aber die Umsetzung bleibt hinter den Möglichkeiten zurück.
Spannung:
Durch die distanzierte Erzählweise und einige unpassende Fokusverschiebungen nur stellenweise vorhanden.
Lesevergnügen:
Durchwachsen. Ich war nie völlig raus, aber wirklich gepackt hat es mich auch nicht.
Charaktere:
Leider wenig greifbar. Ihre Schicksale liessen mich grösstenteils kalt.
Schreibstil:
Flüssig, aber ohne emotionale Tiefe – dadurch wirkte vieles eher flach.
Fazit:
American Wasteland ist ein durchschnittlicher Beitrag zum Zombiegenre mit einer interessanten Ausgangslage, aber einer schwachen Ausführung. Für Fans des Themas vielleicht dennoch einen Blick wert – alle anderen verpassen nichts, wenn sie es im Regal stehen lassen.
- Autor: Tim Curran
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 416
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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