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Joseph Miles hat Menschen getötet, zerstückelt und Teile ihrer Leichen gegessen. Geleugnet hat er diese Morde nie. Doch er behauptet, selbst nur ein Opfer zu sein…
Seit acht Jahren vegetiert Joseph nun in einem Hochsicherheitsgefängnis. Die Wärter zwingen ihn wieder und wieder zu bestialischen Todesspielen.
Doch Joseph ist kein Monster. Er ist überzeugt, dass er als Kind von einer Art Serienmörder-Tollwut angesteckt wurde.
Um Heilung zu finden, muss er aus dieser Hölle entkommen. Das Fotomodell Selene will Joseph dabei helfen. Sie ist wie besessen von ihm. Doch wieso?
Meinung / Rezension
Es ist schon eine Weile her, seit ich den ersten Band gelesen habe, aber beim Lesen von Schänderzorn kamen viele Erinnerungen wieder zurück – ganz ohne Re-Read. Auch wenn ich nicht mehr jedes Detail im Kopf hatte, fand ich mich schnell wieder in der düsteren Welt zurecht.
Der zweite Band ist insgesamt etwas weniger brutal als der erste, könnte aber stellenweise immer noch in die Extrem-Sparte eingeordnet werden. Obwohl es einige packende Szenen gibt, empfand ich das Buch zwischendurch auch als etwas langatmig – gerade in ruhigeren Abschnitten hat es sich für meinen Geschmack etwas gezogen.
Ein besonderes Element waren diesmal die „Rezepte“ – definitiv nicht zum Nachkochen geeignet, aber als morbide Auflockerung zwischendurch durchaus gelungen. Sie haben gut zum Ton des Buches gepasst und waren mal etwas anderes.
Idee & Umsetzung:
Konsequent weitergedacht und passend zur Reihe – mit ein paar originellen Elementen wie den Rezepten, die für Abwechslung sorgen.
Spannung:
Teilweise sehr packend, besonders in den heftigeren Szenen. In ruhigeren Phasen etwas langatmig.
Lesevergnügen:
Düster, grotesk und stellenweise heftig – nichts für zarte Gemüter, aber für Fans des Genres absolut lesenswert.
Charaktere:
Gut eingeführt, glaubwürdig in ihren Abgründen und insgesamt überzeugend weiterentwickelt.
Schreibstil:
Roh, direkt und atmosphärisch. Passt perfekt zum Inhalt – ohne Schnörkel, aber mit Wirkung.
Fazit:
Schänderzorn ist eine gelungene Fortsetzung, die nicht ganz an die Wucht des ersten Bandes heranreicht, aber mit starken Szenen und ungewöhnlichen Einfällen punktet. Wer Teil eins mochte, wird auch hier auf seine Kosten kommen – vorausgesetzt, man ist bereit, sich auf die dunklen Seiten der menschlichen Psyche einzulassen.
- Autor: Wrath James White
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 352
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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