
Mate
4. Dezember 2025
Obwohl es ein aussichtsloses Unterfangen ist, hat sich Jay Gardiner an der Pazifikküste vor Monastery Beach auf die Suche nach den sterblichen Überresten seines Vaters gemacht. Er glaubt, dass es die einzige Möglichkeit ist, seine Schuldgefühle loszuwerden, die er seit dem Selbstmord seines Vaters mit sich herumträgt.
Bei einem Tauchgang wird er von den Tentakeln eines Riesenkalmars erfasst, der kurz darauf von einem Pottwal auf der Suche nach Futter angegriffen wird. Gemeinsam landen sie in einem der vier Mägen des riesigen Wals …
Jay hat nur eine Stunde Zeit, bevor ihm der Sauerstoff ausgeht – eine Stunde, um seine Dämonen zu besiegen und aus dem Bauch des Wals zu entkommen.
Ein wissenschaftlich exakter Thriller, der in einer absurd unwahrscheinlichen Umgebung spielt. Ein emotionales und wahnsinnig unterhaltsames Abenteuer. Doch der Star des Buches ist eindeutig der Wal – gewaltig, unergründlich und intelligent. Und er ist sich, wie Jay, seiner Sterblichkeit sehr bewusst.
Meinung / Rezension
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, und obwohl ich in den letzten Wochen wenig Zeit zum Lesen hatte, konnte mich die Geschichte erstaunlich gut halten. Die Kapitel sind teils extrem kurz, was für mich ein grosser Pluspunkt war – ich hatte ständig das Gefühl, schnell voranzukommen, auch wenn ich nur wenig Zeit hatte.
Die Handlung springt zwischen Jays dramatischer Gegenwart und seiner Vergangenheit, was sehr gut funktioniert: Nach und nach setzt sich das Bild seines Lebens zusammen, und man versteht sein Handeln immer besser. Die Passagen im Wal waren zwar manchmal etwas wirr und teilweise schwer greifbar, doch genau diese surreale Atmosphäre hat das Buch letztlich ausgemacht.
Insgesamt war Whalefall eine ungewöhnliche, dichte und spannende Lektüre, die besonders durch ihre Struktur und Thematik überzeugt hat.
Idee & Umsetzung
Sehr originelle Grundidee, gut umgesetzt – besonders die Mischung aus realem Überlebenskampf und emotionaler Vergangenheit.
Spannung
Konstant vorhanden, mit einer etwas ruhigeren, nachdenklicheren Mitte und einem intensiven Einstieg und Ende.
Lesevergnügen
Trotz der besonderen Thematik und Erzählweise sehr flüssig zu lesen – auch über längere Pausen hinweg problemlos verständlich.
Charaktere
Jay ist greifbar, mit Ecken und Kanten – und vor allem mit nachvollziehbarer Entwicklung. Die Figuren aus der Vergangenheit ergänzen das Bild gut.
Schreibstil
Klar, atmosphärisch und sehr rhythmisch durch die kurzen Kapitel. Teilweise poetisch, teilweise nüchtern – gute Mischung.
Fazit:
Ein ungewöhnlicher Roman, der gleichzeitig fesselt und nachdenklich macht – ein bisschen schräg, aber auf die richtige Weise.
- Autor: Daniel Kraus
- Verlag: Festa Verlag
- Ausgabe: Hardcover
- Seiten: 416
| Idee/Umsetzung | |
| Spannung | |
| Lesevergnügen | |
| Charaktere | |
| Schreibstil | |
|
Durchschnittlich
|
|




