
Gabriel: Mein Boss, der Werwolf
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Mr Wrong Number
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Ich beobachte dich…
Wenn du deinen Hund ausführst, wenn du deinen Mann vögelst, wenn du auf deinen Laptop einschlägst, weil er nicht tut, was du willst. Ich bin dein Schatten. Wenn ich bei dir bin, dann ist dein Leben unter Kontrolle. Nur mit mir kannst du existieren, denn ich gewähre es dir. Du stehst unter meiner Gnade. Doch immer, wenn du schaust, weil du meine Anwesenheit spürst, erhaschst du mich nicht. Ich weiß, wer du bist, Pupetta. Jeden Zentimeter von dir kenne ich in- und auswendig. Aber du kannst dich nicht an mich erinnern, obwohl du mir so nahe bist.
Meinung / Rezension
Dieses Buch sorgt in der Community für kontroverse Meinungen – und nachdem ich es gelesen habe, verstehe ich genau, warum. Einige der behandelten Themen sind definitiv grenzwertig, allerdings bin ich in meinen Horrorbüchern schon auf Ähnliches gestossen und daher in dieser Hinsicht nicht zimperlich. Dennoch lag mein grösstes Problem mit dem Buch woanders: Es hatte viel Potenzial, das für meinen Geschmack nicht gut genutzt wurde.
Der Schreibstil machte es mir schwer, wirklich in die Geschichte einzutauchen. Durch die lückenhafte Erzählweise wirkten viele Geschehnisse unfertig oder unvollständig. Oft wurden Dinge angedeutet oder kurz angerissen, nur um dann abrupt beendet zu werden – teilweise sogar mitten im Erzählfluss. Versteht mich nicht falsch, ich brauche keine ausschweifenden Beschreibungen jeder Szene, aber hier fehlten oft wichtige Übergänge oder eine klare Auflösung. Szenenwechsel kamen so abrupt, dass ich das Gefühl hatte, ständig aus der Geschichte herausgerissen zu werden. Zusätzlich wurden Ereignisse eingefügt, die sich an diesen Stellen völlig fehl am Platz anfühlten, als würden sie nicht zur eigentlichen Handlung gehören.
Auch die Charaktere konnten mich leider nicht packen. Ich fand keinen Zugang zu ihnen und es war mir letztlich egal, ob sie überleben oder nicht – was für ein Buch in diesem Genre natürlich problematisch ist.
Idee/Umsetzung: Die Grundidee war vielversprechend, aber die Umsetzung liess für mich zu wünschen übrig.
Spannung: Einige Szenen hatten durchaus Spannung, doch diese wurde oft durch die sprunghaften Szenenwechsel zunichtegemacht.
Lesevergnügen: An manchen Stellen kam tatsächlich Lesefreude auf, doch der unruhige Schreibstil riss mich immer wieder heraus.
Charaktere: Leider blieben sie blass und boten keinerlei Möglichkeit, mit ihnen mitzufühlen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
Schreibstil: Für mich der grösste Schwachpunkt des Buches. Mit einer klareren, flüssigeren Erzählweise hätte sich vieles verbessert.
Fazit: Eigentlich wollte ich dieses Buch mögen, aber der lückenhafte Erzählstil, die abrupten Szenenwechsel und die schwer greifbaren Charaktere haben mir den Lesespass genommen. Die Grundidee hat definitiv Potenzial, doch die Umsetzung war für mich zu holprig. Wer mit dieser Art von Schreibstil klarkommt, könnte hier dennoch auf seine Kosten kommen – für mich war es leider nicht das Richtige.
- Autor: Isabelle Herzog
- Verlag: Black Edition
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 472
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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