
Totenerwecker
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Spieglein, Spieglein an der Wand
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Eigentlich will der Junge nur zwei Bücher zurückgeben und noch ein wenig stöbern. Aber statt in den Lesesaal führt ihn der merkwürdig cholerische alte Bibliothekar in ein Labyrinth unter der Bücherei, wo er ihn einkerkert. Statt Wasser und Brot gibt es in diesem Verlies Tee und köstliche Donuts, serviert von einem mysteriösen Schafsmann und einem stummen Mädchen, das sprechen kann und wunderschön ist. Doch das ändert nichts daran, dass der Junge als Gefangener der Bibliothek um sein Leben fürchten muss, während die Grenzen zwischen Dingen, Menschen und Orten immer weiter verschwimmen.
›Die unheimliche Bibliothek‹ ist ein kafkaesker Alptraum und zugleich eine einfühlsame Geschichte von Verlust und Einsamkeit. Murakami schachtelt die Ebenen dieser kunstvollen Erzählung ineinander wie die Welten, die sich in der Bibliothek zu berühren scheinen, und Kat Menschiks schwindelerregend schöne Illustrationen ergänzen sie um weitere Abgründe. Ein Juwel.
Meinung / Rezension
Als ich das Buch im Internet bestellt hatte, war ich mir nicht bewusst, dass es nur 64 Seiten hat. Und nicht mal alle 64 Seiten waren beschrieben, das Buch ist nämlich ganz toll illustriert. Tja trotz dem relativ kurzen Vergnügen – für das Buch hatte ich keine halbe Stunde – war die Geschichte grossartig. Es war spannend und sehr bildhaft. Der alte Bibliothekar war mir sofort etwas unheimlich. Das Ende kam zwar schnell, war aber wunderbar. Wer eine schnelle, tolle Geschichte für Zwischendurch braucht, der ist hiermit bestens bedient.
- Autor: Haruki Murakami
- Verlag: DuMont
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 64
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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