
Operation Kongo
3. Juni 2025
Im Jahr 1960 schlägt ein geheimnisvolles Objekt aus dem Weltall in der Antarktis ein. Die US-Amerikanischen Behörden sind alarmiert. Handelt es sich um einen Meteoriten, einen havarierten sowjetischen Satelliten oder gar um ein UFO?
Der Schlittenhundexperte Marc McNeil soll als Teil einer Expedition Licht ins Dunkel bringen. Nach einer abenteuerlichen Reise durch die Eiswüsten der Antarktis entdecken er und seine Gefährten eine unterirdische Ökosphäre, in der Fauna und Flora der Kreidezeit erhalten geblieben sind. Neben gigantischen pflanzenfressenden Dinosauriern erwarten sie dort die gefährlichsten Raubtiere der Erdgeschichte. Doch es lauern noch andere Gefahren auf die mutigen Abenteurer, denn auch der KGB ist an der Inbesitznahme dieser Welt unter ewigem Eis überaus interessiert.
Meinung / Rezension
Das Cover hat mich sofort angesprochen – eine prähistorische Welt unter dem Eis? Genau mein Ding. Nachdem ich von der Primordia-Reihe von Greig Beck begeistert war, war meine Neugier auf Welt unter ewigem Eis gross. Auch wenn man einen Einzelband mit unter 250 Seiten nicht direkt mit einer Trilogie vergleichen kann, habe ich mir dennoch eine mitreissende Geschichte versprochen. Leider wurde ich bitter enttäuscht.
Die Handlung kommt nur sehr schleppend in Gang. Es dauert gefühlt ewig, bis das eigentliche Thema – die Welt unter dem Eis – überhaupt ins Spiel kommt. Diese Zeit hätte genutzt werden können, um die Charaktere näherzubringen, doch sie blieben für mich blass und emotional unerreichbar. Selbst in gefährlichen Situationen konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen – wer lebt oder stirbt, war mir leider völlig egal.
Als es dann endlich zum eigentlichen Setting geht, verschiebt sich der Fokus überraschend stark auf militärische Konflikte mit russischen Truppen. Die prähistorische Welt, die eigentlich das Highlight des Buches hätte sein sollen, gerät dabei völlig in den Hintergrund.
Idee / Umsetzung:
Tolle Grundidee mit viel Potenzial – leider kaum ausgeschöpft und in eine ganz andere Richtung gelenkt, als erhofft.
Spannung:
Langatmiger Einstieg, wenig fesselnde Entwicklung. Es fehlt der emotionale Sog.
Lesevergnügen:
Sehr gering – ich habe mich mehr durchgekämpft als mitgefiebert.
Charaktere:
Blass, distanziert und ohne Tiefgang. Es fiel mir schwer, irgendeine Verbindung aufzubauen.
Schreibstil:
Solide, aber ohne besonderen Stil oder Atmosphäre, Eher funktional als fesselnd.
Fazit:
Welt unter ewigem Eis hätte ein spannendes Abenteuer in einer faszinierenden Umgebung werden können, bleibt aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Wer auf eine Entdeckungsreise à la Primordia hofft, wird hier leider enttäuscht. Für mich eine verpasste Chance.
- Autor: John Blake
- Verlag: Luzifer Verlag
- Ausgabe: Taschenbuch
- Seiten: 236
Idee/Umsetzung | |
Spannung | |
Lesevergnügen | |
Charaktere | |
Schreibstil | |
Durchschnittlich
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